Wie funktioniert die Oberflächenprägung

Die gewünschte Prägung ist auf einem Stahlzylinder strukturiert und wird mit viel Hitze und enormen Druck auf die fertige Papierbahn aufgebracht. Der Unterschied zur Filzmarkierung besteht in der Einseitigkeit der Prägung. Nur bei bestimmten leichten Prägungen besteht die Möglichkeit die Struktur auch beidseitig aufzutragen. Bei auffälligeren Strukturen würde sich bei einem beidseitigen Auftrag die Struktur aufheben. (Beispiel für Oberflächengeprägte Papiere: Constellation von FEDRIGONI)

 

Oberflächengeprägte Papiere – Tipps für Druck und Verarbeitung

CONSTELLATION SNOW E/E:

• Besonders geeignet für Offset-, Sieb-, Trockenrelief- und Thermodruck
• Optimales Verhalten beim Stanzen, Rillen, Falzen und Kaschieren
• Für den Offsetdruck werden oxydativ trocknende Farben empfohlen
• Bei „auftragenden” Prägungen ist auf den Anpressdruck zu achten. Es wird empfohlen, weiche Gummitücher zu verwenden. Auch beim Thermo- und Trockenreliefdruck ist auf den Anpressdruck zu achten, um ein vollständiges Druckbild zu erzielen.
• Empfohlener Druckraster: 60 – 70
• Drucklackierung ist bei den ungestrichenen Sorten nicht zu empfehlen, da der größte Teil des Lacks absorbiert wird
• Folienkaschierung ist technisch möglich, ergibt jedoch kein Ästhetisch ansprechendes Ergebnis

 

CONSTELLATION JADE:

• Generell sind diese Papiere für alle gängigen Druck- und Verarbeitungstechniken verwendbar: Buchdruck, Offsetdruck, Blindprägung, Heißfolienprägung, Thermo- und Siebdruck, etc.
• Da die Oberfläche des Papiers besonders geschlossen ist, trocknen die Druckfarben nicht durch Absorption. Die Trocknung der Druckfarben beim Offsetverfahren erfolgt durch Oxydation. Deshalb ist es erforderlich, rein oxydativ trocknende oder für Folien geeignete Druckfarben zu verwenden, wie sie auch für Kunststoff verwendet werden.
• Optimale Druckergebnisse lassen sich durch U.V.-Druckfarben und beim Rollen-Offsetdruck durch Heat-Set erzielen. Nach dem Trocknen der Druckfarbe ist die Haftung sehr gut
• Besonders wichtig ist es, auch auf die anderen Variablen beim Drucken zu achten. Dies gilt insbesondere für das Feuchtwasser, das minimal dosiert werden muss, um die Emulgierung der Druckfarben zu vermeiden und einem pH-Wert von nicht unter 5 entsprechen sollte. Aus unserer Erfahrung heraus, raten wir zur Verwendung von Zusatzstoffen im Feuchtwasser, um die Polymerisation zu beschleunigen. Dabei ist die Verwendung von Bestäubungspuder zu empfehlen, ebenso ist darauf zu achten, dass die Papierstapel am Ende der Druckmaschine möglichst niedrig gehalten werden.
• Von Lackiervorgängen innerhalb des Druckprozesses wird abgeraten. Die Trocknungszeiten sind vom Farbauftrag und den Zusatzstoffen abhängig. Sie können zwischen einigen und mehr als 24 Stunden variieren. Idealerweise sollten schon in der Reprografie die Farbsätze mit UCR (Under Colour Reduction) aufgebaut werden, um den Farbauftrag zu reduzieren. Beim Siebdruck und bei Heißfolienprägung auf oberflächengeprägte Papiere wird ebenso der Einsatz von folientauglichen Materialien empfohlen.

 

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