Als Designer hat man sehr oft Probleme farbverbindliche Drucke zu erzielen. Was auf dem Monitor zu sehen ist, wirkt meistens gedruckt noch etwas anders. Nachdem die Farben in Deinen Entwürfen sorgfältig ausgewählt wurden, ist es frustrierend wenn, das finale Produkt farbliche Abweichungen aufweist. Zum Glück gibt es ein paar einfache Schritte, mit denen Du farbverbindliche Drucke Realität werden lassen kannst.

01 Optimiere Deinen Arbeitsbereich

Vorerst darf der Monitor nicht durch Tageslicht geblendet werden. Teste verschiedene Winkel,  um die perfekte Position zu finden.

Einige der häufigsten Farbabstimmungsprobleme können durch die Optimierung der Arbeitsumgebung gelöst werden. Das Arbeiten bei dunklen oder sehr hellen Bedingungen und sogar der Betrachtungswinkel des Bildschirms können sich auf die Farbwahrnehmung auswirken.

02 hochwertige Monitore für Farbverbindliche Drucke

Es gibt einige Limitationen bei günstigeren Monitor-Modellen, die sich direkt auf die Druckergebnisse auswirken. Billige Low-End-Monitore stellen möglicherweise die Farben nicht im gesamten Farbumfang dar. Dies kann zu unschönen Artefakten, Farbstreifen und dunklen Flecken führen.

Empfehlenswert ist es daher, sich Google zu Nutze zu machen und einige Kaufratgeber durchzugehen. Achte dabei unbedingt auf Kommentare und Bewertungen des Produktes.

03 Lasse Deine Sehkraft überprüfen

Egal wie gut Dein Arbeitsplatz aussieht und egal wie leistungsstark Dein Monitor ist – wenn Du schlechte Augen hast, ist die Farbwahrnehmung eingeschränkt. Gehe deswegen regelmäßig zum Augenarzt, um zu checken, dass alles in Ordnung ist.

 

Falls Du Brillenträger bist und Deine Brille nicht trägst, kann dies nicht nur zu einer Überanstrengung der Augen führen, sondern auch die Fähigkeit, Kontrast, Helligkeit und Farbe wahrzunehmen erheblich einschränken.

Farbverbindliche Drucke Auge Bunt

04 Kalibriere Deinen Bildschirm

Sobald Du Deine Augen überprüfen lassen und Deine Umgebung angepasst hast, musst Du jetzt noch checken, ob Dein Bildschirm Farben akkurat reproduziert. Der beste und effizienteste Weg um dies zu erreichen, ist den Bildschirm zu Kalibrieren. Es gibt einige Möglichkeiten um Bildschirme zu kalibrieren (Software & Hardware). Der beliebteste Weg unter Gestaltern ist der Spyder5ELITE von Datacolor.

Solche Geräte messen das Umgebungslicht und passen den Farbraum und die Farbtemperatur an. Dadurch fällt die Kalibrierung durch Software weg. Der gesamte Kalibrierungsprozess besteht nur noch aus dem Folgen der Hinweise auf dem Monitor.

 

Wenn Du kein Kalibrierungs-Gerät verwenden kannst/möchtest, bieten einige Heim- und Bürodrucker ein integriertes Kalibrierungstool an. Dieses druckt Blätter mit Farbkästchen und lässt Dich entscheiden, welche Farbe einer auf dem Monitor angezeigten Farbe am nächsten kommt. Das wiederholt man dann so lange, bis man mit den Ergebnissen zufrieden ist. Dies funktioniert leider nur mit bestimmten Druckern. Des weiteren sind die Einstellungen bei Druckereien nie dieselben, wie bei Dir zu Hause/im Bürodrucker. Wie Du bereits siehst, sind farbverbindliche Drucke und farbverbindliche Darstellungen garnicht so einfach und günstig.

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05 Soft-Proofs

Neben dem Test-Drucken Deiner Projekte, kannst Du in einigen Programmen auch das gedruckte Aussehen simulieren, sodass Du eine ungefähre Vorstellung davon hast, wie der endgültige Druck wirken wird.

 

In Adobe Photoshop kannst Du beispielsweise auf die Proof-Optionen im Menü zugreifen. Klicke auf “Ansicht”> “Proof-Einrichten” und wähle eine der voreingestellten Optionen aus. Falls Du eine bestimmte Einstellung im Hinterkopf hast, kann man dort auch ein benutzerdefiniertes Profil erstellen.

 

Dies simuliert die derzeitigen Druckeinstellungen und die Wahl des Papiermaterials, also vergiss nicht, das Profil zu aktualisieren, wenn sich Deine Druckvorgaben ändern. Photoshop ist selbstverständlich nicht die einzige Software, die Soft-Proofs bietet. Im Internet kann man sich auch spezielle Software downloaden, die für Soft-Proofs programmiert wurde.

06 Sprich mit Deinem Drucker

Wie bereits im Beitrag “Das Maximale aus Druckprojekten holen” erwähnt – rede mit Deinem Drucker.

Ein ausgebildeter Drucker kann Dir bestimmte Tricks und Kniffe zeigen, die Du eventuell durch das Internet allein nicht erlernt hättest. Dies beugt zusätzlich auch Kommunikationsproblemen vor, sodass Du effektiver farbverbindliche Drucke erzielst.

Farbverbindliche Drucke Kontrolle Qualität

07 Verwende eine Farbbibliothek

Meine persönliche “go-to” Farbbibliothek ist das “PANTONE® – System”. Mehr zu PANTONE® Farben kannst Du erfahren in unserem Beitrag: “PANTONE® Farbkommunikation“.

 

Bei Projekten, wo eine genaue Farbwiedergabe nötig ist (Marken), sind farbverbindliche Systeme absolut unumgänglich. Dies ist natürlich weitaus teurer, als ein herkömmlicher 4-C-Druck. Es ist aber extrem vorteilhaft, dem Kunden eine verbindliche Farbe aus einem Farbfächer zu zeigen, denn das erzeugt etwas weniger Spielraum und beugt wiedermal zusätzlich Kommunikationsproblemen und Abstimmungsungenauigkeiten vor. Ein PANTONE® Farbfächer sollte regelmäßig ausgetauscht werden, da die Farben sonst verblassen können. Preislich bewegen sich diese zwischen ca. 50-200 €.

 

Alternativ kann man auch die ungefähren CMYK- und RGB-Referenzäquivalente verwenden, um Farben für Dein Design zu wählen, ohne die Kosten für das Drucken einer fünften Farbe decken zu müssen. So ziemlich alle gängigen Kreationsprogramme (z. B. Adobe Illustrator) unterstützen ein oder mehrere Farbsysteme.

Farbverbindliche Drucke PANTONE Farbe

Mit diesen Tipps sollten farbverbindliche Drucke in Zukunft weniger Kopfschmerzen bei Dir verursachen. Falls Du gern noch Tipps für ein tiefes Schwarz lesen möchtest, haben wir hier noch einen tollen Beitrag für Dich!

Und falls Du Dich gern einfach von Farben inspirieren lassen möchtest, hier gibts die farbenfrohe A CASA COLOR von FEDRIGONI.